Aumühle (mab) – Der Sommer neigt sich langsam dem Ende und die Feuerwehr Aumühle kann auf einen eher ruhigen Monat August zurückblicken. Am ersten Dienstabend, 4. August, stand eine besondere Einsatzübung auf dem Dienstplan. Der Feuerwehr wurde angeboten, in einem alten, nicht mehr bewohnten Haus, eine Einsatzübung unter realistischen Bedingungen durchzuführen. Hierzu überlegt man sich ein Einsatzszenario, wie es jederzeit in Aumühle vorkommen kann. Alarmiert wurde in die Straße Zur Waldwiese. Dort drang, beim Eintreffen des Tanklöschfahrzeuges, dichter Qualm aus einem Einfamilienhaus und mindestens eine Person wurde vermisst. Eine leistungsstarke Nebelmaschine sorgte dafür, dass in dem gesamten Haus, vom Keller bis ins Obergeschoß, kaum etwas zu sehen war. Zwei Trupps gingen unter schwerem Atemschutz und mit Wasser an den Strahlrohren, zur Personensuche vor. Nach kurzer Zeit konnte eine Person im Obergeschoß ausgemacht und gerettet werden. Dabei kam zum ersten Mal die neue Wärmebildkamera zum Einsatz, die trotz Nullsicht die Person sofort auf dem Display anzeigte. Im Anschluss wurde der simulierte Brandherd im Keller gelöscht und das Haus mit dem Druckbelüfter rauchfrei gemacht.
Das Besondere an dieser Einsatzübung war, dass die räumlichen Gegebenheiten nicht bekannt waren und sich die Trupps ihre Wege ertasten mussten. Außerdem konnte auch im Haus mit Wasser vorgegangen werden. In der Regel ist dies aufgrund von möglichen Beschädigungen nicht möglich.
Nach der ohnehin schon schweißtreibenden Einsatzübung mit der anschließenden Nachbearbeitung, war der Abend jedoch noch nicht zu Ende. Es galt eine Ölspur in der Steinstraße und angrenzenden Straßen ab zu streuen und auf zu nehmen. Der Verursacher war aus Reinbek kommend, durch viele Straßen in Aumühle gefahren, jedoch hatte der Regen schon einen Großteil der Spur weggespült.
Zwei weitere Einsätze erfolgten nach heftigen Regenfällen, am Vorabend des 11. Augusts Im Gemeindehaus stand Wasser im Keller, das mittels des Nasssaugers aufgenommen wurde. Am Nachmittag bemerkte ein Bewohner im Weidenstieg, dass auch hier etwas Wasser im Keller stand. Vor Ort zeigte sich jedoch, dass die Wassermenge zu gering war um tätig werden zu können. Zum vierten Einsatz alarmierte die Kreisleitstelle am 30. August um 23.51 Uhr. Bewohner eines Hauses in der Straße Auf der Koppe“ hatten Gasgeruch in mehreren Räumen wahrgenommen. Da das Haus über eine Gasheizung verfügt, gingen sie auf Nummer sicher und riefen die Feuerwehr. Die ersten Aumühler Einsatzkräfte konnten vor Ort jedoch keinen Gasgeruch feststellen. Wie bei solchen Einsatzlagen üblich, wurde parallel der Löschzug Gefahrgut mitalarmiert. Diese Einheit setzt sich aus mehreren Fahrzeugen zusammen, die bei unterschiedlichen Feuerwehren im Kreis stationiert und mit speziellen Messgeräten ausgestattet sind. Auch die Messungen im Wohnraum und dem Keller der Doppelhaushälfte ergaben keine erhöhten Werte. Somit konnten die Bewohner, nach circa eine Stunde wieder zurück in ihr Haus. Woher der Geruch gekommen war, konnte nicht festgestellt werden.
An einem Samstagvormittag nahmen mehrere Kameraden umfangreiche Reparaturarbeiten am Tanklöschfahrzeug vor. Die Pumpe war undicht und musste zerlegt und mit neuen Dichtungen versehen werden.
Aufwendig war auch der Austausch der Schwallwände im Wassertank, die für Stabilität beim Fahren mit nicht ganz vollem Tank sorgen. Diese waren durchgerostet und hatten sich zum Teil gelöst. Die Aktion in Eigenleistung sparten der Gemeinde mehrere tausend Euro, die eine Reparatur beim Fahrzeugaufbauer gekostet hätte. Zusätzlich wäre das Fahrzeug mehrere Tage außer Dienst gewesen. Ganz aktuell steht der Umbau des Gerätehauses an. Dieser soll Anfang September beginnen. Da das neue HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug), dass das TLF (Tanklöschfahrzeug) und den RW (Rüstwagen) ersetzen wird, baulich länger als die jetzigen Fahrzeuge ist, muss die Fahrzeughalle verlängert werden. Der Plan sieht vor, dass die Arbeiten bis Mitte November abgeschlossen sind, damit alles vorbereitet ist, wenn das neue Fahrzeug Anfang Dezember in Dienst gestellt wird.
Interessierte finden mehr auf der Internetseite: www.feuerwehr-aumuehle.de. Oder man schaut an einem der Dienstabende, jeweils dienstags um 19 Uhr, am Feuerwehr Gerätehaus vorbei.
Erschienen im Sachsenwald aktuell/12. September 2015